Zugangs- und Abrechnungssystem für Marinas

Das Problem:

Wie bekommt der Sportskipper am Sonntagabend noch Trinkwasser gebunkert, wenn kein Hafenpersonal da ist?

Hat er gerade an der Maschine gebaut und vergessen, Duschmarken zu kaufen?
 
Münz- oder Wertmarkensysteme sind teuer und unzuverlässig, wenn sich darin Spinnen einnisten oder Wespen Nester bauen.

Folgende Lösung entwickelte, fertigte, programmierte und installierte ich 2003 beim Auto-Boots-Service Köpenick.

Auf Basis des Einplatinen- Mikrocontrollers CII-Control Unit von Conrad- Elektronik wurde ein Computersystem entwickelt, welches den individuellen Wasserverbrauch an verschiedenen Zapfstellen verwaltet sowie weitere spezielle Steuerungs- und Überwachungsaufgaben wahrnimmt. Die Programmierung erfolgte in C2, das Programm ist im Lieferumfang enthalten.


Für eine bestimmte Zahl von Anliegern wird je ein Konto für den Warm- und Kaltwasserverbrauch verwaltet. Nach Anmeldung mit einer PIN können gleichzeitig nur entweder Duschraum oder Trinkwasserhahn auf dem Steg genutzt werden. (So können Unbefugte nicht zur selben Zeit anderswo Wasser entnehmen.)

Es werden der Bootsname sowie Momentan- und der Gesamtverbrauch angezeigt. Nach vorgegebenen Tarifen werden die Kosten berechnet und angezeigt.

Gastlieger können ein Guthabenkonto in Höhe von 1, 2, 5 oder 10 € erwerben. Bisheriger Verbrauch und aktuelles Guthaben werden angezeigt. Wird das Guthaben nicht vollständig verbraucht, kann es vom Administrator zurückgesetzt werden.



Für den Administrator ist über eine besondere PIN ein SERVICE-Menü erreichbar. Hierin sind Gesamtumsatz, Batteriezustand und Kontensalden ablesbar, nicht verbrauchte Guthaben auf Gastkonten rücksetzbar und Wartungsfunktionen steuerbar.


Das System enthält neben der CII-Unit, dem Application Board (Trägerplatine für die CII), der Relaisplatine und der unterbrechungsfreien Stromversorgung drei Durchflußmesser, vier Magnetventile und einen elektrischen Türöffner.

Die Durchflußmesser befinden sich in der Warm- und Kaltwasserleitung zum Duschraum sowie in der Kaltwasserleitung zu den Bootsstegen und geben pro Liter 350 Impulse an die Zentraleinheit.(Genauigkeit besser als 3 ml) Dort werden sie in Mengen umgerechnet, den Benutzerkonten zugeordnet und in einem SRAM-Speicher abgelegt. Dieser Speicher ist flüchtig, d.h., bei Stromausfall gehen alle gespeicherten Kontendaten verloren. Daher ist der Ladezustand der Pufferbatterie in Abständen zu kontrollieren.

Bei der Anmeldung eines Benutzers werden nach Wunsch die jeweiligen Leitungen über Magnetventile freigeschaltet. Je nach Ausbaustufe steuert ein Magnetventil die Trinkwasserversorgung auf beiden Bootsstegen oder je ein Magnetventil für je einen Bootssteg. Dazu sind im Rechner Informationen zur Lage der jeweiligen Boote abgelegt.